Beratungsschwerpunkt Gesundheit

Wir bieten Beratung und Unterstützung u. a. bei folgenden Anliegen:

 

  • Anträge nach dem Schwerbehindertengesetz
  • Leistungen der Krankenkasse, z.B. Krankengeld und Familienpflege
  • Zuzahlung bei Arztbesuchen, zu Arzneimitteln, Heil- und Hilfsmitteln und Anträge auf Befreiung bei Erreichen der Belastungsgrenze
  • Anträge auf Mehrbedarf nach SGB II oder SGB XII wegen kostenaufwändiger Ernährung bei bestimmten Erkrankungen
  • Anträge auf Blindengeld nach dem Landespflegegesetz für hochgradig Sehbehinderte, Blinde und Gehörlose
  • Stiftungsanträge, z.B. im Rahmen einer Krebserkrankung oder Diabetes. 
  • Psychosoziale Fragestellungen
  • Suche nach Selbsthilfegruppen für bestimmte Krankheitsbilder
  • Fragen rund um Pflege und Pflegeversicherung

Interkulturelle Orientierung von Gesundheitsförderung

Seit längerem sind die Zusammenhänge von Gesundheit und Migration für Gesundheitsfachkräfte von großem Interesse. Allerdings scheint das Interesse vorrangig in den Bereichen von Krankheitsempfinden/Krankheitsverhalten sowie im Bereich der Inanspruchnahme von Leistungen des öffentlichen Gesundheitswesens zu finden. Trotz der großen Rolle, die Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen im Allgemeinen spielt, stehen Überlegungen über Gesundheitsförderung für Personen nicht deutscher Herkunft - abgesehen von einigen wenigen Gesundheitsakteuren - nicht im Vordergrund.

 

Wir wissen jedoch aus der Praxis sowie aus öffentlichen Statistiken, dass in vielen sozialbenachteiligten Familien nicht deutscher Herkunft das Wissen über gesundes Verhalten wenig ausgeprägt ist. Die übliche Informationsweitergabe und Wissensvermittlung über Gesundheitsförderung sind mittelschichtorientiert. Relevante Information erreicht viele Migrantenfamilien nicht in einer Weise, die die Familien befähigt, dieses Wissen in Verhalten umzusetzen.

 

Eine interkulturelle Orientierung von Gesundheitsförderung muss u.E. vordergründig zwei Ziele verfolgen. Erstens, das Wissen der Gesundheitsförderung muss kulturadäquat sein. Gesundheitsförderung  muss für die Zielgruppe sinnvoll und machbar erscheinen. Zweitens müssen Methoden der Zielgruppenerreichung und Wissensvermittlung genutzt werden, die die Zielgruppe tatsächlich erreichen. Dazu gehört auch, dass die Menschen mit Migrationerfahrung Möglichkeiten haben, das neue Verhalten einzuüben und zu praktizieren.

 

 

In Berlin gibt es viele positive Beispiele, wo es gelungen ist Menschen mit Migrationhintergrund mit sinnvollen Angeboten zu erreichen. Mit dem neu begonnenen "Interkulturellen Zentrum für Gesundheitsförderung und Prävention" des AWO Begegnungszentrums möchten wir an diesen Erfahrungen anknüpfen und die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung für Menschen und Familien mit Migrationhintergrund systematisch weiterentwickeln.

 

Das Interkulturelles Zentrum für Gesundheitsförderung und Prävention (IZGP)

 

Das auf 17 Monate angelegte Projekt soll vorhandene Erfahrungen und Ressourcen auf die Zielgruppen junge Familien und ältere Menschen mit Migrationerfahrung fokussieren, um sie zu mehr Gesundheitskompetenz zu befähigen. Die wichtigsten Aufgaben des Projektes sind die Bündelung und Weiterentwicklung von vorhandenem Wissen und Erfahrung, die Förderung von Grundlagen und Methoden für die Erreichung der Zielgruppen sowie die Förderung von gesundheitsfördernden Aktivitäten für die Zielgruppen durch relevante Akteure des Gesundheitswesens. Eine Infrastruktur für die Durchführung von gesundheitsfördernden Aktivitäten wird aufgebaut und Akteure (beispielsweise Migrantenvereine, Hebammen, Kindertagesstätten)  werden mit dem gesammelten Know-how unterstützt, Angebote für die Zielgruppen durchzuführen. Die Erfahrungen werden projektintern evaluiert und weitere Ressourcen werden erschlossen. Mittelfristig soll das Projekt sich zum Kompetenzzentrum entwickeln, das die gebündelten Ressourcen weiteren Interessierten und Akteuren zur Verfügung stellt.

 

So erwarten wir, das Angebot zu qualifizieren und differenzieren. Die Zielgruppen werden über wichtige Themen weiter sensibilisiert und neue Ressourcen für das Anliegen der Gesundheitsförderung erschlossen. Langfristig erwarten wir, durch das Bewusstsein über gesunde Lebensmöglichkeiten und ein breiteres Angebot an Aktivitäten, vielen Menschen zu mehr Gesundheitskompetenz zu verhelfen.

 


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